6. GMM-Fachtagung EMV Kfz 2013 

Beschreibung 

 

Der Innovationszuwachs im Kraftfahrzeug hat in den letzten Jahren ungebrochen angehalten. Die Forderung nachhaltig die zukünftige Mobilität unserer Gesellschaft umweltfreundlich und ressourcenschonend zu realisieren, erfordert einerseits alternative Mobilitäts- und Antriebskonzepte. Damit verbunden ergibt sich eine Vielzahl von Herausforderungen zur Sicherstellung der Elektromagnetischen Verträglichkeit. Neben Themenstellungen bei der Entwicklung der Fahrzeuge sind insbesondere die Anforderungen durch die Verbindung mit dem Niederspannungsnetz relevant.  

Im Fahrzeug werden neben dem konventionellen Bordnetz auch Systeme zur Speicherung der elektrischen Energie, Steuerung und Traktion auf einer wesentlich höheren Spannungsebene in das Fahrzeug integriert. Die Kopplung zwischen beiden Netzwerken führt zu anspruchsvollen Herausforderungen zur Realisierung der elektromagnetischen Verträglichkeit. Auf Grund der hohen Komplexität, einer deutlich höheren Spannungsebene gegenüber dem konventionellen Bordnetz und schnellen Schaltvorgängen von leistungselektronischen Systemen können die EMV-Anforderungen des Gesamtsystems im Fahrzeug nur erfüllt werden, wenn man diese vorerst auf Komponenten- bzw. Systemebene detailliert und die EMV-Eigenschaften auf diesen Ebenen gezielt entwickelt. Die Einhaltung der EMV muss bei der Integration in das Gesamtfahrzeug erhalten bleiben. Der Nachweis der Erfüllung der EMV-Anforderungen erfolgt in der Kraftfahrzeugentwicklung vorzugsweise auf Labor- und Fahrzeugebene, in dem die Komponenten einerseits in einer Fahrzeugnachbildung und andererseits im realen Fahrzeug getestet werden. Dies hat für elektrisch getriebene Fahrzeuge zur Konsequenz, dass Mess- und Prüfverfahren, Messaufbauten zur Nachbildung der Fahrzeugumgebung und gegebenenfalls Messgeräte angepasst oder neu spezifiziert werden müssen. Außerdem sind EMV-relevante Betriebszustände des Antriebssystems zu ermitteln.

Andererseits treibt der stetig steigende Vernetzungsgrad von Elektroniksystemen im Fahrzeug etablierte Bussysteme an die Grenzen der Buslast, so dass höhere Datenraten übertragen werden müssen. Für sicherheitsrelevante Funktionen wird zusätzlich eine determinierte Datenübertragung gefordert. Daher integrieren Fahrzeughersteller schnelle  Bussysteme wie FlexRay, Ethernet, MOST150 oder Power-Line-Communication (PLC) in die Serienfahrzeuge. Diese Kommunikationssysteme vernetzen alle Elektroniksysteme im Kraftfahrzeug, so dass man von „Schlagadern“ zur Nachrichtenübertragung sprechen kann, deren Immunität gegen innere und äußere Störsignale beherrscht werden muss. Aber auch die Emission darf nicht zur unzulässigen Beeinflussung der Infotainmentsysteme führen.

Die Validierung der EMV-Anforderungen der Fahrzeuge und Systeme erfordert die permanente Weiterentwicklung etablierter Mess- und Prüfverfahren der elektromagnetischen Verträglichkeit. Die wirtschaftliche Nachbildung des EMV-Verhaltens beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Elektroniksysteme spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die Reproduzierbarkeit der Testergebnisse.

In der Fachtagung werden von den Referenten die Herausforderungen zur Sicherstellung der EMV in Kraftfahrzeugen auf der Basis etablierter Entwicklungsprozesse und Validierungsverfahren der Kraftfahrzeugindustrie vorgestellt. Diskutieren Sie mit den Referenten Ihre Erfahrungen zur Lösung dieser Herausforderungen Wir freuen uns, neben Ingenieuren aus der Automobilindustrie auch Mitarbeiter aus der Energiewirtschaft, Hochschulen und Testhäuser sowie interessierte Laien begrüßen zu dürfen

 

Matthias Richter
Chairman

 
 
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